Das postoperative Delir ist ein Zustand der akuten, aber vorübergehenden neurokognitiven
Störung, die sich typischerweise innerhalb einer Woche nach einer Operation manifestiert
und
durch Symptome wie gestörte Aufmerksamkeit, Bewusstseinsschwankungen und akute Veränderungen
der
Kognition gekennzeichnet ist. Die Inzidenz eines postoperativen Delirs variiert je
nach
Patientendemografie, chirurgischem Eingriff und Beurteilungsmethoden. Jährlich werden
weltweit
mehr als 310 Millionen Patienten operiert, wobei es sich bei etwa 25% um ältere Menschen
handelt, die ein höheres Risiko für die Entwicklung eines postoperativen Delirs aufweisen.
Eine
Studie mit 30 Krankenhäusern und mehr als 20000 älteren chirurgischen Patienten ergab
eine
Gesamtinzidenz für postoperatives Delir von 12%, bei kardiochirurgischen Eingriffen
lag sie
sogar zwischen 13,7 und 57,3%. Obwohl das postoperative Delir selbst ein transienter
Zustand
ist, wurde es mit langfristigen kognitiven Beeinträchtigungen in Verbindung gebracht,
die zu
unerwünschten Folgen wie verlängerten Krankenhausaufenthalten, erhöhten Wiedereinweisungs-
und
hohen Sterblichkeitsraten führen.